Bewegungen aus dem Bauwerk und der Fensterkonstruktion
Eine Bewegungsfuge, Dehnfuge, Dehnungsfuge oder Dilatationsfuge ist eine Fuge zur Unterbrechung von Bauteilen, um Spannungsrissen vorzubeugen. Diese Risse entstehen durch unterschiedliche Ausdehnungseigenschaften der verwendeten Werkstoffe (Wärmedehnung, Dehnung durch Feuchtigkeitaufnahme) oder lastbedingte Längenänderungen (sog. Kriechen). Zur Entstehung möglicher Spannungsrisse siehe auch Dilatation. Durch die Fuge werden die hieraus entstehenden Kräfte („Zwängungen“) vermieden, die zu Schäden an Bauteilen führen können.
Einsatzbereiche
- Brücken: Ausbildung von Übergangskonstruktionen zur Vermeidung von Zwangspannungen, vor allem aufgrund der Wärmedehnung
- Parkett- oder Laminatböden: Vermeidung von Spannungen, vor allem infolge von Feuchtigkeitsausdehnung (zumeist Luftfeuchtigkeit, aber auch Kondenswasser). So wird verhindert, dass das Holz oder das Laminat bricht oder sich stellenweise hebt.
- Bodenbeläge wie zum Beispiel Bodenfliesen: der Rand des Bodens eines Raumes an der Wand wird generell als Dehnfuge ausgebildet.
- Verblendmauerwerk
Wenn warme mit Feuchtigkeit gesättigte Raumluft in die Bauanschlußfuge eindringen kann, trifft sie dort auf kalte Bauteile. An deren Oberfläche kondensiert dann die Feuchtigkeit aus der Raumluft, aufgrund der geringeren Oberflächentemperatur des Bauteils. Dieser Effekt ist auch bei einem mit gekühlten Getränken gefülltem Trinkgefäß zu beobachten.
Das unten dargestellte Schaubild zeigt die Funktionsweise eines so genannten „Blower Door Tests“. Hierbei wird über eine Gebäudeoder Raumöffnung mittels eines Gebläses ein Unterdruck von 50 Pa erzeugt. Damit werden mögliche Leckagepunkte lokalisiert.